Für Angehörige

Umgang mit Trauernden

Trauernde in ihrem Schmerz und ihrer Verzweiflung anzunehmen fällt vielen Mitmenschen sehr schwer.

Oft stehen Angehörige und Freunde sehr hilflos und ratlos daneben, möchten gerne helfen, wissen aber nicht wie.

Besonders wenn ein Kind gestorben ist, wissen viele Menschen nicht, wie sie auf die trauernden Mütter, Väter und Geschwister zugehen können. Zu groß sind Fassungslosigkeit und Ohnmacht.

Doch diese Ohnmacht auszuhalten und einfach „da zu sein“ ist oft schon der wichtigste Beistand, den man trauernden Eltern bieten kann.

Hilfreicher Umgang mit trauernden Eltern

  • Zeigen Sie Ihre aufrichtige Anteilnahme und Fürsorge.
  • Hören Sie den Trauernden geduldig und ohne Zeitdruck zu, ohne dazwischenzureden.
  • Die Starre aushalten, Wärme und Mitgefühl zeigen.
  • Teilen Sie ihnen mit, dass Sie versuchen zu verstehen, was sie empfinden.
  • Erlauben Sie ihnen, soviel Trauer auszudrücken, wie sie jetzt spüren und mit Ihnen teilen möchten.
  • Eigene Geschichten zurückhalten
  • Gefühlsausbrüche und depressive Phasen zulassen, nicht wegtrösten.
  • Am Erinnern teilnehmen
  • Ermutigen Sie sie, mit sich selbst Geduld zu haben und nicht zuviel von sich selbst zu verlangen.
  • Vermitteln Sie den Eltern, dass sie nichts tun müssen, wenn sie es nicht möchten (wegen der Verwandtschaft, Nachbarn, etc.)
  • Alltägliche Besorgungen machen (evtl. Mahlzeiten bereiten, Obst und Vitamine besorgen)
  • Erlauben Sie ihnen, über ihr Kind, das sie verloren haben, so oft und so viel zu sprechen, wie sie möchten.
  • Zeigen Sie Geduld, nicht zensieren, alles aussprechen lassen, auch Phantasien, Ängste etc., nicht drängen.
  • Sprechen Sie mit ihnen über die Besonderheiten und Einzigartigkeit des Kindes.
  • Versichern Sie den Eltern, dass sie das Bestmögliche für ihr verstorbenes Kind getan haben und dass die medizinische Versorgung und die Fürsorge der Eltern gut war.
  • Neues akzeptieren, neue Netze unterstützen, sensibel bleiben für Rückfälle.

 

Was sie möglichst vermeiden sollten …

  • Sich durch die eigene Hilflosigkeit davon abhalten zu lassen, den Trauernden hilfreich die Hand zu reichen.
  • Aus Angst das Falsche zu sagen den Kontakt meiden. Von Freunden gemieden zu werden, fügt zusätzlichen Schmerz zu.
  • Zu sagen, Sie wüssten, wie sie empfinden.
  • Die Gefühle der Eltern zu beurteilen, etwa mit Sätzen wie: Geht es Dir denn immer noch nicht besser?
  • Vorschreiben, was sie tun sollen.
  • Beim Gespräch über das tote Kind nicht unnötig unterbrechen oder das Thema wechseln.
  • Den Namen des Kindes nicht zu erwähnen. Die Eltern denken ohnehin ständig an ihr Kind.
  • Dem Tod des Kindes etwas Positives abgewinnen (etwa spirituelle Erfahrungen, Familienbindungen etc.)
  • Sagen Sie ihnen nicht, sie könnten ja noch andere Kinder bekommen. Selbst wenn es stimmt. Kein Kind kann die Trauer über das Verstorbene vergessen lassen.
  • Machen Sie keinerlei Bemerkungen, die in irgendeiner Weise vermuten lassen, dass die Fürsorge für das Kind nicht angemessen war. Die Eltern werden ohnedies schon genügend durch Gefühle wie Zweifel und Schuld gequält.

 

 

Hinweis: Dieser Text ist entnommen von der Webseite: www.verwaiste-eltern-muenchen.de

(http://verwaiste-eltern-muenchen.de/index.php?page=umgang-mit-betroffenen)